1. Gottesdienstportale – Spielräume zwischen Psalm, Kyrie und Gloria (ca. 90 min)
Aus vielen Zusammenhängen wissen wir: Die ersten Minuten sind entscheidend für die Wirkung einer performance. Die Eröffnung des Gottesdienstes bietet viele Möglichkeiten der Gestaltung. Diese auszuloten und zu einem theologisch verantworteten und zugleich flexiblen Umgang anzuleiten, ist Ziel des Workshops. Dabei werden u.a. die Alternativen zwischen der unierten Form (Kyrie – Gnadenspruch – Gloria) bzw. der lutherischen Grundform I mit Vorbereitungsgebet aufgezeigt. Musikalische Elemente spielen eine ebenso zentrale Rolle wie die Frage, welcher Dramaturgie die Eingangsliturgie folgen soll und welche Atmosphäre entsteht, wenn welche Stücke gesprochen oder gesungen werden. Neue Elemente der Eröffnung werden erarbeitet.
2. Das Abendmahl im Kirchenjahr und in besonderen Gottesdiensten (120 min)
Die Teilnehmenden lernen Grundlagen zu Theologie und Gestalt des Abendmahls kennen, nicht zuletzt unter ökumenischen Gesichtspunkten. Dabei werden zahlreiche Variationen in der Gestaltung der Abendmahlsliturgie bzw. auch freiere Formen für Jugend- und Familiengottesdienste, Feierabendmahl, Tischabendmahl entwickelt. Besondere Aufmerksamkeit gilt unterschiedlichen theologischen Akzentsetzungen (z.B. Sündenvergebung, Gemeinschaft, Fest des Reiches Gottes) und der Situation im Kirchenjahr (Advent, Passion, Ostern, Pfingsten, Erntedank usw.)
3. Segnen praktisch (45-75 min)
Praxisangebot für Seelsorger*innen mit Selbsterfahrung und Anleitung, wie man mit Ehrenamtlichen das Segnen einüben kann Praxisübungen in Dreiergruppen
- Kurzes Impulsreferat zur Theologie des Segens
- Kennenlernen von Segensformen in der Liturgie und Seelsorge
- Einüben von Segensliedern
4. Leichte Sprache im Gottesdienst (60-180 min)
Der Workshop gibt Impulse zu Grundlinien und Regeln von Liturgisch Leichter Sprache (LLS). Die Teilnehmenden erarbeiten in Einzelarbeit, Partnerarbeit und in der Gruppe mit fremden und eigenen Texten die Fähigkeit, Leichte Sprache bei Andachten und im Gottesdienst einzusetzen. Besonderer Augenmerk gilt Fürbitten und Eingangsgebeten sowie dem Abendmahl. Ggf. werden auch Bibeltexte in Leichte Sprache übertragen.
5. Psalmen lebendig gestalten (90-180 min)
Psalmen haben im Gottesdienst eine lange Tradition. In den letzten Jahren sind sie vielfach wiederentdeckt worden. Dennoch „hakt“ es manchmal an der Ausführung. Welche Möglichkeiten gibt es, das Psalmgebet sprachliche und musikalisch im Gottesdienst zu beleben?
Vorgestellt werden:
- Kleine Singsprüche
- Einfache Singmodelle
- Psalmlieder aus verschiedenen Epochen (auch Pop)
- Schreibwerkstatt Psalmkollekten (Eingangsgebete)
- Dialogische Inszenierungen von Psalmen im Kirchenraum
- Experimentelle Zugänge (z.B. Rap, Body-Percussion)
- Schreibwerkstatt Psalmgebet (u.a. in Leichter Sprache)
6. Lesungen lebendig gestalten – Training für Haupt- und Ehrenamtliche (90-120 min)
Ausgehend von der einfachen Überlegung, dass eine biblische Lesung mit mehreren Stimmen lebendiger und dialogischer wird, erarbeiten wir gemeinsame Möglichkeiten der stimmlichen und räumlichen Performance biblischer Lesungen im Gottesdienst (und darüber hinaus) und überlegen, wie wir diese Ideen weitergeben können.
7. Kleiner Gottesdienst- weiter Raum: Theologische Überlegungen – praktische Anregungen – musikalische Inspirationen (75-120 min)
Ausgehend vom Problem kleiner werdender Gemeinden (am Sonntagmorgen) und zahlreicher Kapellen und Kirchen, die „versorgt“ werden müssen, bietet der Workshop zahlreiche Möglichkeiten, das Problem zu bearbeiten:
- Wer darf einen kleinen Gottesdienst leiten?
- Psalmen als innerer Kern der kleinen Form
- Agendarische Elemente
- Kreative Zugänge der Gestaltung (Lesungen, Meditation, Gebete)
- Musikalische Gestaltung
- Musikalisches Anleitungstraining (z.B. Anstimmen von Liedern und Kanons)
8. Kantatengottesdienst und Kantatenpredigt (60-180 min)
Nach einer historischen Einführung zur Gattung Kantate und ihrer musikalisch-liturgischen Formen gehen wir auf die Gestaltung eines Kantatengottesdienstes heute zu. Welche dramaturgischen und liturgischen Aspekte sind dabei zu berücksichtigen? Welche Optionen gibt es für das Ineinander und Nacheinander von Gebet, Lesung, Predigt und musikalischer Aufführung? Welche Typen einer Kantatenpredigt lassen sich unterscheiden? Welche Folgerungen ergeben sich daraus für die aktuelle Predigtpraxis?
9. Mit Liedern predigen (90-120 min)
Der Workshop enthält folgende Teile:
– Darstellung einer kleinen Typologie von Formen der Liedpredigt
– Hymnologische Information zu Liederdichtern und Komponisten
– Entdeckung von Wort- Tonbezügen
– Schreibwerkstatt und Reflexion
10. Predigen in Leichter Sprache (90 -120 min)
Die Teilnehmenden lernen Grundprinzipien Leichter Sprache kennen und anzuwenden. Anhand von kleinschrittigen Übungen werden fremde und eigene Predigtsequenzen in Leichte Sprache übertragen.